Hilfe für Programmoberfläche:

 

Messgenauigkeit: Psychologische Testverfahren messen die Eigenschaft oder Fähigkeit, die sie erfassen sollen, nicht perfekt. Sie sind mit einer gewissen Messungenauigkeit behaftet. Dies muss bei der Interpretation des Ergebnisses einer Person berücksichtigt werden.

 

Konfidenzintervall: Dazu wird ein Bereich um den beobachteten Messwert einer Person in einem bestimmten Test oder Fragebogen gelegt. Innerhalb dieses Bereichs (Sicherheitsbereich) liegt die wahre Fähigkeits- oder Eigenschaftsausprägung einer Person unter Berücksichtigung der Messungenauigkeit des Tests.

 

Nach der klassischen Testtheorie erhält man dann eine genaue Schätzung der wahren Fähigkeit oder Eigenschaftsausprägung einer Person, wenn man eine Person unter identischen Bedingungen unendlich oft wiederholt untersucht und danach alle erhobenen Messwerte einer Person mittelt. Dies ist aus praktischen Gründen nicht möglich. Daher nimmt man den aktuell beobachteten Messwert einer Person als einen Schätzwert für die wahre Fähigkeit oder Eigenschaftsausprägung einer Person.

 

Könnte man eine Person unendlich oft unter identischen Bedingungen untersuchen, erhielte man eine Verteilung der Messwerte dieser Person (z.B. Normalverteilung). Aus dieser Verteilung wird im Rahmen einer Testuntersuchung zufällig ein Wert herausgegriffen und interpretiert. Mit einem Konfidenzbereich um diesen beobachteten Personenmesswert wird berücksichtigt, dass der Personenmesswert der gleichen Person im gleichen Test oder Fragebogen bei einer Wiederholungsmessung anders ausfallen kann. Bei einer wiederholten Test- oder Fragebogenuntersuchung wird ein weiterer Wert zufällig aus der Messwertverteilung einer Person gezogen. Das Konfidenzintervall um den beobachteten Messwert einer Person gibt Grenzen an, innerhalb derer die wahre Fähigkeits- oder Eigenschaftsausprägung der Person mit einer gewissen Sicherheitswahrscheinlichkeit (z.B. 90 Prozent) liegt. 

 

Fragestellungen: Im Rahmen der Absicherung von beobachteten Messwerten von Personen sind drei Fragestellungen besonders relevant:

 


·       Konfidenzintervall um einen beobachteten Messwert (In welchem Bereich liegt die wahre Fähigkeit oder Eigenschaftsausprägung einer Person?)

·       Kritische Differenz zwischen zwei Messwerten einer Person (Besitzt eine Person unterschiedliche Fähigkeiten oder Eigenschaftsausprägungen?)

·       Kritische Differenz für den Unterschied zwischen zwei Messwerten zweier Personen im gleichen Test (Unterscheiden sich zwei Personen in ihrer Fähigkeit oder Eigenschaftsausprägung?)

·       Kritische Differenz für den Unterschied zwischen zwei Messwerten einer Person im selben Test (Reliable Change Index, RCI)

 

Formeln und weitere Hilfen: Diese drei Fragestellungen können mit dem vorliegenden Programm beantwortet werden. Den Psychologen, die mit der Berechnung von Konfidenzintervallen und dem dazugehörigen Hintergrund nicht vertraut sind, wird empfohlen, die Hilfetexte zu den einzelnen Programmmenüs zu lesen. Weitere Informationen zur Berechnung von Konfidenzintervallen und der dazugehörigen Formeln finden Sie im Buch “Einführung in die Test- und Fragebogenkonstruktion” von Markus Bühner (2006), erschienen im Pearson-Verlag (München).